Trinkwasserenthärtung im Baden-Badener Rebland endlich vor Inbetriebnahme

Anfrage wegen Verbesserung der Trinkwasserqualität im Rebland
hier: Enthärtungsanlagen des Zweckverbandes Wasserversorgung Bühl und Umgebung
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hirth,
leider konnte meine diesbezügliche Anfrage in der letzten Sitzung des gemeinderätlichen Betriebsausschusses nicht beantwortet werden, weshalb ich hiermit schriftlich nachfrage:
Wie bekannt, beziehen unsere Stadtwerke zur Senkung des Nitratanteils im eigenen Grundwasser jährlich und vertraglich gesichert von der Stadt Bühl zum Zumischen für die Wasserversorgung in den Stadtteilen Steinbach, Varnhalt und Neuweier insgesamt 180.000 cbm Bühler Trinkwasser.
Daraus ergibt sich die Hoffnung, dass auch unsere Rebland-Stadtteile von der in Bühl vorgesehenen zentralen Trinkwasserenthärtung ebenfalls profitieren und durch dessen Zumischung kalkärmeres Wasser geliefert bekommen.
Ich frage deshalb an, wie sich die Härtereduzierung des Bühler Trinkwassers (auf einen Grad zwischen acht und zehn) sicher positiv auch auf die künftige Wasserhärte des Rebland-Trinkwassers auswirken wird.
Gerne höre ich von Ihnen und begrüße Sie
mit freundlicher Empfehlung!
Günter Seifermann
Stadt-u.Ortschaftsrat B90/Die GRÜNEN

Brief an Herrn Bürgermeister Hirth vom 08. März 2010

Acher-u.Bühler Bote vom 02. März 2010




Acher-u.Bühler Bote und Badisches Tagblatt vom 17.03.2010

Bad.Tagblatt vom 28. April 2010
Schon wieder eine Enthärtungsanlage in Mittelbaden!
Wann zieht die Stadt Baden-Baden endlich nach?



Badisches Tagblatt vom 29. Februar 2012


Wenn diesmal alles nach Plan läuft, können sich die Rebländer ab April über weicheres und nitratärmeres Wasser freuen. Jeweils um die Hälfte sollen die Werte dann sinken. Das sei das Ziel der neuen Wasserenthärtungsanlage im Rebland, berichtete Peter Riedinger, Abteilungsleiter Gas, Wasser, Strom bei den Baden-Badener Stadtwerke, am Montagabend dem Rebland-Ortschaftsrat.
Rebland-Ortsvorsteher Ulrich Hildner freute sich über die Investition der Stadtwerke in “eines unserer wichtigsten Güter”.
Riedinger begründete die Verzögerung, die Anlage sollte ursprünglich bereits in Betrieb sein, mit Umplanungen. Die Firma, die mit dem Bau der Anlage beauftragt worden sei, habe diverse Verbesserungen vorgeschlagen, die noch hätten umgesetzt werden müssen. Zuvor hatten die Stadtwerke laut Riedinger eine kleine Versuchsanlage im Zentralbehälter aufgebaut, deren Testlauf vom Technologiezentrum Karlsruhe begleitet worden sei. Die Gesamtkosten für die neue Wasserenthärtung liegen bei rund 565000 Euro, wovon allein die Anlage mit rund 490000 Euro zu Buche schlägt. 25000 Euro sind für die Zwischendecke eingeplant und 50000 für einen Abwasseranschluss ins örtliche Kanalnetz.
Auch die neue Filteranlage wird im Zentralbehälter im Weinberg bei Umweg untergebracht werden. Der vorhandene Raum sei zwar etwas begrenzt, die Vorteile gegenüber anderen Standorten seien jedoch erheblich: Bis auf den Einbau einer Zwischendecke seien keine Investitionen ins Gebäude notwendig gewesen, es habe im Gegensatz zu einer Anlage in der Ebene keine Pumpe eingebaut werden müssen, und es sei weitgehend das notwendige Kanalnetz vorhanden.
Die Umbauarbeiten sind laut Riedinger inzwischen weitgehend abgeschlossen. Es fehle jetzt nur noch das Gerät selbst. Mittels eines Nanofilterverfahrens beziehungsweise Umkehrosmose werde das Wasser durch feinste Röhren geleitet, die wie eine Hand voll Spaghetti gebündelt seien, erläutert der Wasserexperte das Verfahren vereinfacht. Dabei wird dem Wasser – neben Magnesium und Kalzium – das Nitrat entzogen. Übrig bleibe eine Art Destillat.
Dieses Destillat, es macht etwa ein Viertel der Gesamtmenge aus, muss laut dem Fachmann über den Abwasserkanal entsorgt werden und fließt in Richtung Kläranlage. Etwa 50 Prozent des Steinbacher Grundwassers sollen in Zukunft so behandelt werden. Das würde auch die Armaturen besser vor Verkalkungen schützen, so der Wasserexperte. Ein Nebeneffekt der Wasserenthärtungsanlage ist, dass die Stadtwerke kein Mischwasser mehr aus Bühl brauchen, das bisher etwa 25 Prozent des Rebland-Wassers ausmacht. Dieser Anteil könne durch mehr Grundwasser aus Steinbach ausgeglichen werden, erklärte Riedinger. Man sei mit Bühl im Gespräch, um die finanzielle Seite einer Kündigung abzuklären, sagte Riedinger auf Nachfrage von Ortschaftsrat Hans-Peter Ehinger (Freie Wähler). Von der Zwetschgenstadt habe man nur wegen des hohen Nitratgehalts im Rebland-Wasser Wasser bezogen. Auf Ehingers Frage zur Entwicklung des Wasserpreises konnte Riedinger noch keine Zahlen nennen. Der Einsparung durch den wegfallenden Wasserzukauf stünden aber wegen der Destillateinleitung höhere Abwasserkosten entgegen. Dafür müssten die gängigen Abwassergebühren gezahlt werden. Private Enthärtungsanlagen, die nach Kenntnis von Barbara Nießen (Grüne) in manchem Reblandkeller stehen, würden bei Inbetriebnahme der neuen Anlage überflüssig, so Riedinger.
Gegen eine Kappung der über Weitenung verlaufenden Wasserleitung von Bühl ins Rebland sprach sich Günter Seifermann (Grüne) aus. Ob man sie nicht für Notfälle lassen könne? Gegen das Verbleiben der Rohre spricht nach Ansicht Riedingers nichts. Aber wenn man die Leitung nicht stilllege, müsse man sie, auch wenn man sie nicht nutze, alle drei Wochen spülen, da es sich bei Trinkwasser um ein Lebensmittel handle. Außerdem müsste man eine Bereitstellungsgebühr bezahlen.

Badisches Tagblatt vom 06.Februar 2013


Ab April wird das Steinbacher Wasser besser
Eine Versuchsanlage zur Reduzierung des Nitratgehalts und zur Enthärtung des Trinkwassers im Rebland läuft derzeit erfolgreich. Deshalb wird eine entsprechende Anlage im Grundwasserwerk Steinbach jetzt endgültig installiert, wie Peter Riedinger von den Stadtwerken in der Ortschaftsratssitzung am Montag vortrug.
Dass dieser lang gehegte Wunsch nach weicherem und nitratärmerem Wasser nun verwirklicht werden kann, liegt nach Angaben von Riedinger an einer neuen Technik, die nicht mehr wie frühere Anlagen mit Chemikalien, sondern mit Membranfiltern und Umkehrosmose arbeitet und bei der deshalb weniger belastete Abwässer anfallen.
Riedinger beschrieb zunächst einmal die derzeitige Lage. Während Teile Neuweiers mit sehr weichem und nitratarmem Quellwasser versorgt werden, bringt es das Grundwasserwerk Steinbach auf durchschnittlich 40 Milligramm Nitrat und eine Härte von 23,5 Grad.
Durch Beimischung von Quellwasser aus Neuweier und Trinkwasser aus Bühl werden derzeit ein Härtegrad von 15 und eine Nitratbelastung von rund 23 Milligramm erreicht. Wenn die neue Anlage läuft, was im April dieses Jahres bereits der Fall sein soll, wird man auf einen Härtegrad von rund elf und eine Nitratbelastung von 20 Milligramm kommen.
Sobald dies der Fall ist, dann sollten private Enthärtungsanlagen in den Kellern abgeschaltet werden, da zu weiches Wasser die Leitungen belasten könnte, wie Riedinger auf Nachfrage aus dem Ortschaftsrat erklärte. Die Frage, ob sich die rund 565 000 Euro teure Investition auf den Wasserpreis niederschlagen werde, konnte Riedinger noch nicht beantworten. In die Kalkulation gingen verschiedene Faktoren ein, die derzeit noch nicht absehbar seien.
So werde die Leitung nach Bühl wahrscheinlich gekappt, da sie nicht mehr gebraucht werde, was Kosten spare. Die Verhandlungen mit der Stadt Bühl laufen aber noch. Andererseits entstehen dauerhaft neue Kosten, da rund 25 Prozent der Schüttung des Grundwasserwerks als Abwasser in der Kläranlage entsorgt werden müssen. Abgesehen vom hohen Anteil an Kalk und Nitrat ist dieses Wasser zwar sauber und völlig unbelastet, dennoch kann schon aus satzungsrechtlichen Gründen wohl kaum ein Nachlass auf die Abwassergebühren ausgehandelt werden, wie dies von einigen Räten angeregt wurde.
Günter Seifermann wies darauf hin, dass sich die Investition der Stadtwerke für die Bürger auch dann rechne, wenn sich der Wasserpreis geringfügig erhöhen sollte, denn das enthärtete Wasser verhindere auch Leitungsschäden durch Verkalkung in den Häusern.
Auf Anregung von Rebland-Ortsvorsteher Ulrich Hildner wird der Ortschaftsrat die Wasseraufbereitungsanlage besichtigen, sobald sie komplett in Betrieb ist.

Acher-u.Bühler Bote / BNN vom 06.Februar 2013



Acher-u.Bühler Bote / BNN vom 09.Februar 2012



Acher-u.Bühler Bote vom 08.Mai 2013


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