Das Wanderwegenetz im Bereich zwischen Rebland und Bühlertal ist zwar größtenteils vorhanden, nur kommen immer wieder Klagen aus der Bürgerschaft und vor allem von Gästen, dass die nötigen Beschilderungen entweder ganz fehlen oder aber in desolatem Zustand sind. Die stark interessierende Verbindung zwischen Bühlertal und dem Raum Yburg ist beispielsweise ein Thema für die Bündnisgrünen.
Auf Initiative von Stadt-und Ortschaftsrat Günter Seifermann trafen sich deshalb am 06. November 2009 zwei Mitarbeiter des Forstamtes Baden-Baden (Herren Ebert und Bihlmeier) mit insgesamt 7 Arbeitskreismitgliedern der Bündnisgrünen am “Burggärtel”. Einer der Teilnehmer (engagierter Mountainbiker) berichtete Seifermann danach wie folgt:
Guten Tag Herr Seifermann, so eine Begehung ist nicht nur interessant, sondern auch wichtig, denn sie bringt Aufklärung und schafft Verständnis. Mir selbst war die formale Seite der Beschilderung bekannt, weil ich dies beim Erwerb meiner Tourguide-Lizenz gelernt habe. Nach meiner Meinung liegt ein Knackpunkt bei der Entscheidung, das ausgeschilderte Wegenetz zu reduzieren. Dafür gibt es ja bestimmte Gründe, wie notwendige Neubeschilderung nach Lothar, Kosten, Klarheit, Natur- und Jagdschutz, touristische Aspekte, überregionale Vorgaben, usw. Aber wer wurde seinerzeit darüber informiert? Welche Gremien wurden einbezogen, zur Information oder sogar Entscheidung? Wie ist es an die Öffentlichkeit transportiert worden? Das hat ja wohl niemand mitbekommen oder weiss es nicht mehr.
Ein anderer Knackpunkt ist die “Hoheit” des Schwarzwaldvereines. Regionale Interessen oder Vorgaben haben Vorrang vor örtlichen Belangen. Dieses Thema wurde m.E. nur ganz verhalten angesprochen. In Wirklichkeit steckt da etwas mehr Zündstoff dahinter.
Und ein weiterer Knackpunkt sind wir als Waldnutzer selbst mit unserem Verhalten. Auch darüber haben wir uns auf der Rückfahrt unterhalten: Wo wird der Ausgangspunkt einer Tour hingelegt?? Dem Planer muss ich da bescheinigen, dass er richtig denkt, denn es beginnt z.B. in Neuweier oder Varnhalt an der Kirche, unmittelbar an einer Bus-Haltestelle. Aber wer beginnt da (von uns) seine Tour?? Wir setzen uns ins Auto und fahren an einen genehmen Punkt. Und an diesem Punkt wird “Full-Service” erwartet, also eine Wegweisung die auf meine spontanen Bedürfnisse/Ziele zurechtgeschnitten ist. Nicht einmal GPS kann mir dann weiterhelfen, denn auch einem digitalen Wegweiser muss ich zumindest bei Wander- und Radwegen zuerst sagen wohin, und vor allem wo ich mich bewegen will.
Bewegung in freier Natur, ob zu Fuß oder mit Bike, muss immer auch eine Herausforderung sein. Nicht nur sportlich, sondern auch für die Orientierung. Und dieser Grundsatz wurde wohl bei der (reduzierten) Neubeschilderung zwangsläufig und in besonderer Weise berücksichtigt. Wer sich an die bestehende Struktur hält, wird keine Probleme haben. Leider scheitert es dann an einem Ausgangspunkt den wir nicht akzeptieren (s.o.).
Um das Wegenetz von BAD auf seine Qualität zu hinterfragen bedarf es eines tieferen Einblicks. Unter Berücksichtigung von externen Meinungen, incl. einer Zertifizierung für den Panoramaweg, kann es nicht schlecht sein. Und nicht schlecht fand ich auch die Kooperationsbereitschaft die das Forstamt bei der Begehung gezeigt hat. Zumindest war sie deutlicher zu vernehmen als bei manchem Teilnehmer. Vorschläge sind ja bereits in anderen Stellungnahmen enthalten.
Einen kleinen Exkurs möchte ich noch zu dem Thema Wegweisung anbringen: Bei der Mountainbike-Beschilderung ist die Problematik noch ausgeprägter. Bei gemeindeübergreifenden Routen ist es ständig so, dass der Mountainbiker irgendwo herkommt, irgendwo in die Route einsteigt und irgendwo hin will. Dieses irgendwo kann keine Beschilderung berücksichtigen. Deshalb sehe ich die Situation ganz kritisch: von kommunalen Institutionen wurde viel in die Infrastruktur investiert die jetzt noch niemandem so richtig weiterhilft, vor allem nicht der Gastronomie. Deren Gast ist momentan ziemlich orientierungslos wenn er ab Quartiergeber fahren will, denn das ist nur möglich mit individuellen Touren. Ich selbst bin momentan an einem privaten Projekt beteiligt, das mit individuellen GPS-Touren Abhilfe schaffen will und demnächst Gastronomiebetrieben im Schwarzwald als Dienstleistung zur Verfügung steht. Jetzt ist meine Stellungnahme etwas ausgiebiger und vielleicht auch allgemeiner ausgefallen, aber ich hoffe doch interessant genug.
Freundliche Grüße
N.N.
Acher-und Bühler Bote / BNN vom 23.07.10
Badisches Tagblatt vom 28.07.10
Badisches Tagblatt vom 30.Januar 2014
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In einem von Astrid Sperling-Theis unterzeichneten Schreiben fordern sie Oberbürgermeisterin Margret Mergen auf, dafür zu sorgen die Beschilderung «den aktuellen Erfordernissen als Tor zum Nationalpark anzupassen». Die Wanderwege sollen auf der Homepage als PDF-Datei mit Kartenmaterial einschließlich GPS-Tracks veröffentlicht werden. PDF Schreiben an OB Margret Mergen
goodnews4 vom 02. Juni 2015
Badisches Tagblatt vom 02. Juni 2015
Bad.Neueste Nachrichten vom 03. Juni 2015
Ooser Bote vom 05. Juni 2015
Kurstadt-Nachrichten vom 10. Juni 2015
Badisches Tagblatt vom 07. Juli 2015
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