Bitte um Prüfung der Realisierung eines Solarparks für private Investoren in Baden-Baden
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hirth,
aus gegebener Veranlassung (Errichtung des bereits dritten Solarparks für Karlsruher Bürger durch die dortigen Stadtwerke) bitte ich Sie hiermit um Prüfung, ob die Realisierung eines Solarparks auf öffentlichen Flächen und Gebäuden Baden-Badens in Regie unserer Stadtwerke und finanziert durch viele private Investoren möglich wäre.
Begründung: Viele Mitbürger möchten sich für erneuerbare Energien engagieren und dafür auch finanzielle Mittel einsetzen. Meist fehlt jedoch die Möglichkeit, dies auf dem eigenen Grundstück zu tun.
Hier bietet sich deshalb das Modell aus unserer Nachbarstadt Karlsruhe an, wo die dortigen Stadtwerke nun schon den dritten Bürger-Solarpark auf öffentlichen Gebäuden errichten und verwalten, den beteiligten Bürgern für ihre Anteile eine akzeptable Rendite vergüten und damit zur CO2-Reduzierung in der Stadt beitragen.
Eine entsprechende Presseverlautbarung aus Karlsruhe füge ich zur Kenntnis bei. Es würde mich freuen, wenn Sie meinen Vorschlag positiv aufnehmen würden und die nötigen Voraussetzungen für eine baldige Realisierung in Baden-Baden schaffen.
Mit freundlichem Gruß!
Günter Seifermann Stadt-u.Ortschaftsrat B90/Die GRÜNEN
Brief vom 28. Juli 2010 an Herrn Bürgermeister Hirth
Die Stadtwerke Karlsruhe können ihren dritten Solarpark von geplanten 500 Kilowatt auf voraussichtlich über 800 Kilowatt installierter Leistung erweitern. Grund dafür sei die große Nachfrage nach Anteilen privater Investoren, so der städtische Versorger.
Die Nachfrage nach unserem Solarpark III ist überwältigend“, berichtet Karl Roth, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke. “Über 350 Interessenten aus dem Raum Karlsruhe, aber auch aus dem Umland haben sich bereits vormerken lassen.” Darunter seien auch viele Anleger, die sich an einem der ersten beiden Solarparks beteiligt hatten und mit dieser Anlageform zufrieden waren, betont er.
Der Solarpark III investiere in Photovoltaikanlagen auf vorwiegend öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden im Raum Karlsruhe und der Region. Die Rendite von rund 4,8 Prozent werde dabei über die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung erwirtschaftet.
“So haben Anleger gleich mehrere Vorteile: Sie fördern durch ihren Beitrag den Ausbau regenerativer Energien vor Ort und haben ihr Geld relativ sicher und gewinnbringend angelegt”, erklärt Roth. Dass sich die Investition lohne, zeigten auch die kürzlich abgehaltenen Gesellschafterversammlungen der Solarparks I und II: Alle Photovoltaikanlagen liefen besser als erwartet.
Die ersten Anlagen des Solarparks III wurden bereits auf den Dächern des Schulzentrums Neureut (33 Kilowatt) und dem Parkdeck der Stadtwerke (120 Kilowatt) errichtet. Weitere Anlagen sind auf dem Kulissenlager des Badischen Staatstheaters, auf der Neuen Messe Karlsruhe sowie auf Schul- und Hallendächern in Karlsruhe geplant.
In der Region sollen außerdem die Hallendächer der Verkehrsbetriebe und der AVG bebaut werden. Der Bau der Anlagen soll bis Mitte 2011 abgeschlossen sein.
Presseverlautbarung der Stadtwerke Karlsruhe vom Juli 2010
Badisches Tagblatt vom 29.Juli 2010
Strategische Allianz von Stadtwerke und Sparkasse − Stadtwerke-Chef Rainer Pahl: Da kam die Idee, diesen Parkplatz auch als Solaranlage zu nutzen» − Stefan Siebert: Ich werde noch heute den Umweltsparbrief zeichnen
Es grünt so grün, weil Baden-Württembergs Wähler es so wollten. Ein grün-rotes Projekt der Stadtwerke Baden-Baden und der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau setzt nun auch auf die Sonne, die bekanntlich keine Rechnung schickt. «Auslöser war, dass wir einen Park- und Rideplatz bauen in Oos, da kam die Idee, diesen Parkplatz auch als Solaranlage zu nutzen», berichtete Rainer Pahl, Chef der Stadtwerke Baden-Baden gegenüber goodnews4Baden-Baden von der Historie des Projektes. Und Stefan Siebert, Chef der Sparkasse Baden-Baden/Gaggenau, möchte den solaren Umweltsparbrief den renditeorientierten Anlegern trotz Bankenkrise schmackhaft machen: «Der Kunde weiß, er hat die Sicherheit der Sparkasse.»
Und die Formel ist einfach: «Fünf Jahre Anlagezeit, drei Prozent Zinsen.»
Die Firmenfarben der beiden stadtnahen Unternehmen könnten nicht besser ins Bild passen. Die rote Sparkasse und die grünen Stadtwerke finden zu einer sinnvollen, strategischen Allianz zusammen gegen den Unbill der globalen Welt. Auch wenn die Stadtwerke einen chronischen Schwund untreuer Baden-Badener zu den günstigeren online vermarkteten Stromanbietern zu beklagen haben: «Wir hatten einen Kundenwechsel von 8 Prozent», bedauert Stadtwerke Chef Pahl die missliche Lage. Stefan Siebert jedenfalls ist sicher, dass der «rot-grüne» Umweltsparbrief weggehen wird wie die sprichwörtlich warmen Semmel: «Ich werde noch heute den Umweltsparbrief zeichnen.» Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 15 Millionen Euro, der Kostenanteil der Solaranlage beträgt 1,2 Millionen Euro, die erzeugte Energie 330.812 kWh.
Pressemeldung vom 31. März 2011 von GoodNews Baden-Baden
Bereits nach weniger als 14 Tagen war dieser Umweltsparbrief von der Bürgerschaft voll gezeichnet. Das freut insbesondere die Baden-Badener Gemeinderatsfraktion der Bündnisgrünen, auf deren obigen Antrag vom 28. Juni 2010 diese Bürgeraktion von Stadtwerken und Sparkasse zurückgeht.
Verwandte Artikel
Seifermann beantragt zur Fortschreibung des Lärmaktionsplanes „Tempo 30“ für die Durchgangsstraßen im Rebland
Immer mehr nahmen Forderungen der Bewohner von Steinbach, Neuweier und Varnhalt zu, aus Gründen von Lärmschutz und Verkehrssicherheit in den Durchgangsstraßen“Tempo 30″ einzuführen. Dieser Forderung kommt Stadt- und Ortschaftsrat Günter…
Weiterlesen »
Grüne beantragen für Baden-Baden Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum
Kommunen dürfen bei einem Wohnraummangel für sämtliche Wohnungen ein Zweckentfremdungsverbot erlassen, wie der VGH Baden-Württemberg bereits am 06.12.2015 klargestellt und damit die entsprechende Satzung der Stadt Freiburg für wirksam erklärt…
Weiterlesen »
Anwohner Mirabellenweg/Dr.Arweiler-Str. fordern Doppel-Wegesperre statt Absperrpfosten
Das Anschreiben mit Forderungen von insgesamt 21 Anwohnern war für Stadt- und Ortschaftsrat Günter Seifermann Anlass für eine Unterstützung. Er schrieb an den zuständigen Bürgermeister Roland Kaiser (Grüne): Von: Nesselhauf,…
Weiterlesen »